Manifest der OMAS GEGEN RECHTS

Wir glauben an die Demokratie. Wir sind alt, reich an Jahren im körperlichen Sinn. Aber wir sind im Geiste jung, jünger als manch einer, der heute das große Wort führt. Und unsere geistige Jugend verbindet sich mit jener Erfahrung, derer es bedarf, um zu sehen, wenn sich eine Gesellschaft in eine falsche Richtung entwickelt.

Wir glauben an die Demokratie, auch wenn es uns bewusst ist, dass auch diese keine ideale Gesellschaftsform ist. Wir glauben an die Demokratie, weil niemand bisher eine bessere Gesellschaftsform gefunden hat.

Wir sind lebens- und welterfahren und nehmen uns das Recht, uns einzumischen. Wir treten ein für Respekt und Toleranz und glauben fest daran, dass das Zusammenleben gelingen kann. Wir sind neugierig auf das Neue und auf die neuen Menschen, denen wir begegnen dürfen.

Wir wollen keinesfalls zulassen, dass die Vergangenheit die Gegenwart und damit auch die Zukunft übernimmt.

Wir treten ein für einen sorgsamen Umgang mit allen Menschen, für einen sorgsamen Umgang mit dieser Gesellschaft, in der wir leben, einen sorgsamen Umgang mit unserer Umwelt und unserem Planeten, auf dem wir leben, für einen sorgsamen Umgang mit der Sprache, in der wir mit einander kommunizieren.

Wir werden nicht müde, laut unsere Meinung zu sagen. Wir haben nichts zu verlieren und müssen uns nicht fürchten. Wir haben von unseren Eltern erfahren, was es heisst in Krieg und Diktatur zu leben. Und wir sind fest entschlossen, nicht zuzulassen, dass es noch einmal dazu kommt. Viele von uns sind schon in ihrer Jugend gegen Unrecht und Diskriminierung aufgestanden. Und wir stehen jetzt wieder auf, weil wir in einem wunderbaren, reichen, lebenswerten Land leben und nicht wollen, dass Machtgierige, Gefühllose, Eitle im Namen ihrer Jugend dieses Land kaputt machen.

Wir sind die OMAS GEGEN RECHTS und kämpfen für unsere Kinder und Enkelkinder – und für euch alle.

Verfasst von Susanne Scholl, Wien im August 2018

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